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Tom Sassenrathgestorben am 28. Mai 2025

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Worte können nicht ausdrücken, was ich gerade denke und fühle.
Du warst mein bester Freund und wirst es auch immer bleiben, selbst wenn du jetzt an einem anderen Ort bist.
Trotz unserer Unterschiede in der Persönlichkeit haben wir uns immer verstanden. Und wenn es mal eine etwas hitzigere Diskussion gab über die vielen Dinge, über die wir gesprochen haben, war die aufgeheizte Stimmung auch schnell wieder vorbei. Sich länger als eine Minute mit dir zu streiten, war, glaube ich, unmöglich so schnell war alles wieder gut.

Du warst ein Mensch, auf den man sich immer verlassen konnte. Du warst da, wenn man dich brauchte, jemand, mit dem man reden konnte und vor allem einer der loyalsten und herzlichsten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte.
Du hast jedem geholfen, der dich um etwas gebeten hat und hast deshalb nicht selten den Taxifahrer gespielt. Egal, wann ein Freund dich mitten in der Nacht angerufen hat, weil er irgendwo feststeckte, du bist ohne viel Nachdenken losgefahren.

Oft saßen wir einfach bei dir im Auto oder bei mir zu Hause. Wenn wir nicht geredet haben, haben wir gezockt, Filme oder Serien geschaut, oder was noch häufiger vorkam, über sie geredet, weil du ein riesiger Fan davon warst. Aber auch über viele andere Themen, die die Welt beschäftigen, haben wir gesprochen.
Doch wir mussten nicht immer reden. Du warst einer der wenigen Menschen, mit denen man auch einfach schweigen und trotzdem verstanden werden konnte.

In den letzten sechs Jahren haben wir fast alles gemeinsam gemacht. Als du keinen Führerschein hattest, habe ich dich immer abgeholt. Und als ich meinen verloren habe, warst du derjenige, der mich immer abgeholt hat. Wir haben uns gegenseitig getragen und unterstützt und ich hätte dich so gerne auch jetzt getragen, dir geholfen. Aber das wolltest du nicht.
Die Dinge, die dich belastet haben, waren wahrscheinlich größer, als es meine Unterstützung hätte sein können.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du nicht mehr hier bist. Wenn ich auf meiner Couch eine Kippe rauche, sehe ich dich neben mir sitzen. Ich muss nur die Augen schließen und ich sehe uns in deiner kleinen roten Kutsche durch die Gegend fahren Podcasts hören, lachen, rauchen, reden.

Ich wünschte so sehr, ich könnte den Tag, an dem wir uns das letzte Mal gesehen haben, noch einmal erleben. Ich weiß nicht einmal mehr, wie wir uns verabschiedet haben.

Und nun bist du fort und mir bleibt nur, mich in Gedanken und mit diesen Worten von dir zu verabschieden. Nicht als Bruder durch Blut, sondern als einer, den ich mir selbst gewählt habe.

Du hast eine Lücke hinterlassen, die sich nie wieder schließen wird.
Ein Teil von mir ist mit dir in diesem Auto gestorben.

Ich hoffe so sehr, dass du nun frei bist von Sorgen, dass es dir gut geht, dass du wieder fröhlich bist und von oben auf uns herabschaust.